Vision
Seit geraumer Zeit wird in der Landeshauptstadt Stuttgart über den Bau eines neuen Konzerthauses diskutiert. Die Notwendigkeit für eine weitere Spielstätte, neben der denkmalgeschützten Liederhalle, wird aus unterschiedlichster Perspektive in der Politik und in der Presse diskutiert.
Die Vertreter der wichtigsten Veranstalter und potentiellen Nutzer eines attraktiven modernen Konzerthauses in Stuttgart haben sich zu einer Konzerthaus-Initiative zusammengeschlossen und am 18. November 2019 den Förderverein „Konzerthaus Stuttgart e.V.“ gegründet.
Die gemeinsam erarbeitete Vision ist ein lebendiges, attraktives und offenes Musikzentrum für die Stadtgesellschaft, das lokale Akteure einbindet. Es bietet der Exzellenz und Vielfalt der Stuttgarter und der internationalen Musiklandschaft eine adäquate und zeitgemäße Hülle. Diese Ansprüche gilt es zunächst in die dafür notwendige Infrastruktur und das passende Raumprogramm zu übersetzen. Zudem spielt die programmatische Ausrichtung eine zentrale Rolle. Dabei gilt es schon heute die zukünftigen Trends zu erforschen und die Voraussetzungen für innovative Konzertformate zu schaffen.
Argumente
Argumente für ein neues Konzerthaus als lebendiges Musikzentrum
Konzerthäuser gehören zur wirtschaftlichen und kulturellen Positionierung einer Stadt von Rang. Die Beispiele aus jüngster Vergangenheit belegen das eindrücklich (München: neues Konzerthaus. Nürnberg: neue Philharmonie. Bochum: Anneliese Brost Musikforum Ruhr. Hamburg: Elbphilharmonie.). Eine prosperierende Wirtschaft verlangt begleitend nach einer Pflege und Erhaltung anspruchsvoller Kulturangebote.
Studien der Trendforschung belegen die Zunahme der Mobilität und der steigenden Kulturnachfrage im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Freizeitverhalten. Die Städte befinden sich überregional in einem Konkurrenzkampf um die Attraktivität ihres Angebotes. Das neue Konzerthaus in München wird sich - neben der dann renovierten dortigen Philharmonie - beispielsweise dahingehend für Stuttgart auswirken.
Das Publikum der Zukunft sucht ein „Gesamterlebnis“, das „Event“. Dazu gehört die Nähe zum Spielgeschehen im Saal, die architektonische Attraktivität, ein Raumangebot für Rahmenaktivitäten rund um die Konzerte, ein attraktives gastronomisches Angebot und die akustische Perfektion. Die Teilhabe an Musik und ihrer unterschiedlichsten Angebote muss in einem offenen, der Stadtgesellschaft zugewandten Konzerthaus allen Bürgern ermöglicht werden, unabhängig von der Herkunft, dem Alter oder der Bildung.
Die Termin-Nachfrage übersteigt das Angebot freier Termine bei weitem. Das reiche Angebot der Musikstadt Stuttgart, mit ihren vier national wie international renommierten Orchestern, den namhaften Musikeinrichtungen und Festivals sowie den großen internationalen Konzertreihen der privaten Veranstalter bedarf dringend einer Erweiterung nutzbarer Spielstätten.
Die positiven Auswirkungen eines attraktiven Kulturlebens mit der entsprechenden repräsentativen Architektur auf die touristische Anziehungskraft einer Metropole sind vielfach belegt.
Stillstand bedeutet Rückschritt in der Konkurrenz zu anderen Städten.
Anforderungen
Dreiklang der Anforderungen
- Großer Konzertsaal für ca. 1.700 Besucher
- Akustisch für die Wiedergabe nicht elektronisch verstärkter Musik ausgelegt
- Weinberg-Bestuhlung oder „Schuhschachtel“
- Gute Sicht und Nähe zum Bühnengeschehen
- Flexible, fahrbare Bühnentechnik
- Zukunftsorientierte technische Ausstattung (Nutzung durch alle Formen der medialen Verbreitung, u.a. digitale Konzerthalle mit Internetstreaming)
- Backstage-Bereich gemäß den heute üblichen Standards
- Zweiter Konzertsaal für ca. 400-500 Besucher mit variabler Bühne
- Zusätzliche Räume (u.a. Proberäume, Werkstattbühne, Orchester-Proberaum)
- Herausragende Architektur
- Inspirierendes Umfeld (Freiflächen, Kultur, Wohnumfeld, Natur)
- Gute Erreichbarkeit (ÖPNV, Parkplätze)
- Touristische Ausstrahlung (da überregionale Konkurrenzsituation)
- Neues Wahrzeichen für Stuttgart
- Open-Air Spielfläche vor dem Konzerthaus (auch für Straßenmusik)
- Ganztägig geöffnetes und lebendiges Haus der Musik
- Barrierefreie Teilhabe an Musik für alle
- Räume für Musikvermittlung/Education (u.a. Workshop-Räume, Instrumentenwelt)
- Räume für weitere Musik-Institutionen (z.B. Orchester, Musikschule, Veranstalter, Musikfachgeschäfte)
- Gastronomisches Angebot (ganztägig)
- Blicke hinter die Kulissen
- Angebote für Kulturtourismus
- Servicegedanke
- Professionelles Konzerthaus-Management
Flächenbedarf
Für den Nutzungsumfang 1. und 2. ist aufgrund vergleichbarer Werte anderer Konzerthäuser ein Bedarf für die Programmflächen von ca. 12.000 qm anzusetzen.
Für den Nutzungsumfang 3., insbesondere zusätzliche Räume für Musikvermittlung und Education (Workshopräume, Probenräume) sowie Räume für weitere Musik-Institutionen (z.B. Infrastruktur Orchester, Musikschule, Veranstalter, Musikfachgeschäfte) sind je nach Umfang der Planung zusätzliche Programmflächen anzusetzen.
Eine erste standortunabhängige Konzeption hat einen Bedarf von 18.500 qm für das gesamte Raumprogramm ergeben.
Ideen für Standorte
Die Auswahl eines geeigneten Standorts ist von zentraler Bedeutung und hat Konsequenzen auf verschiedene Faktoren. Der Standort sollte genügend öffentlichen Raum bieten für die inhaltliche Ausrichtung als lebendiges Musikzentrum mit herausragender Architektur, in einer gut erreichbaren und zentralen Lage. Öffentlich genannt und diskutiert wurden u.a. die nachfolgenden Standorte.
Weiternutzung der Liederhalle
Die Erfahrungen andernorts (z.B. Hamburg) zeigen, dass die bestehenden älteren Konzerthallen weiter genutzt werden, ja bisweilen sogar von der Attraktivität einer neuen Halle und der damit verbundenen neuen Dynamik im Musikleben einer Stadt profitieren.Das kann nach Auffassung des Initiativkreises auch für die Liederhalle zutreffen. Wir sehen für die Liederhalle folgende Möglichkeiten der Weiternutzung:
- Weiternutzung als Konzertsaal und Ausweichmöglichkeit bei Terminkollisionen im neuen Konzerthaus.
- Neue Nutzer, die bisher aufgrund mangelnder Kapazitäten grundsätzlich keinen Zugang gefunden haben.
- Veranstaltungen der Pop- und Rock-Szene sowie der Unterhaltungsbranche (der Beethovensaal bietet bei Nichtbestuhlung des Parketts 3.200 Besuchern Platz).
- Chöre und Orchester (insbesondere auch aus der Laien-Szene) der Stadt und der Region.
- Nutzung als Veranstaltungsraum im Zusammenhang mit dem alten und/oder neuen Kongresszentrum.
Zukunftslabor
Konzerthaus Stuttgart
Ein Rückblick auf das Programm zur Auftaktveranstaltung am 8. November 2021 gibt es hier:
Zeitstrahl
Auf Basis der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden die weiteren Planungsschritte eingeleitet und die Konzeption angepasst.
Erstellung von Machbarkeitsstudien für verschiedene Standorte in der Innenstadt und im Umfeld der Liederhalle auf Basis der standortunabhängigen Konzeption.
Präsentation der ersten Entwürfe von jungen Architektur-Studierenden der aac Academy for Architectural Culture gGmbH Hamburg und der Universität Stuttgart (Architektur und Stadtplanung) im StadtPalais Stuttgart.
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart hat entschieden, den Förderverein „Konzerthaus Stuttgart e.V.“ mit 120.000 Euro im Doppelhaushalt 2022/2023 zu unterstützen.
Start einer neuen Veranstaltungsreihe ZUKUNFTSLABOR rund um das Thema „Konzerthaus“ und die „Musikstadt Stuttgart“. Dabei sollen 1-2x pro Jahr mit Blick auf ein modernes Konzerthaus als lebendiges Musikzentrum auch relevante Zukunftsthemen, gesellschaftliche Trends und Fragen zur Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit, Architektur, Teilhabe, Mobilität und Digitalisierung beleuchtet werden. Ein Rückblick auf das Programm zur Auftaktveranstaltung am 8. November 2021 im Hospitalhof Stuttgart gibt es hier:
Im Juni und Juli 2021 haben 895 Interessierte an einer Online-Publikumsbefragung teilgenommen, die federführend durch Dr. Nora Wegner von KULTUREVALUATION WEGNER wissenschaftlich begleitet und ausgewertet wurde. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Online-Befragung gibt es hier:
Im Sommersemester 2021 lieferten erste Projektarbeiten mit Studierenden der HMDK Musikhochschule Stuttgart im Seminar Musikmanagement und der PH Karlsruhe im Masterstudiengang Kulturvermittlung neue Erkenntnisse.
Die Erarbeitung der standortunabhängigen Konzeption wurde als partizipativer Prozess angelegt, federführend durch das renommierte Beratungsunternehmen actori aus München und den Lenkungsausschuss des Konzerthaus-Vereins. Wesentlicher Bestandteil der ersten Phase waren über 30 Interviews mit Vertreter*innen der Stuttgarter Orchester, Veranstalter, der freien Szene, von Musikinstitutionen und Bildungseinrichtungen sowie der städtischen Kulturverwaltung, der Liederhalle und des Stadtmarketings. So konnte eine erste aber zugleich breit aufgestellte Einschätzung hinsichtlich der Bedarfe in Stuttgart ermöglicht werden, um den Prozess in der Folge konkreter fortführen zu können. Zudem haben 16 namhafte Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft und Sport die Konzerthaus-Idee mit treffenden Zitaten unterstützt. Die Ergebnisse wurden öffentlich präsentiert.
Seit Januar 2020 wird der Verein durch eine zentrale Geschäftsstelle mit Geschäftsführung (in Teilzeit) und Hilfskräften betrieben.
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart hat entschieden, den Förderverein „Konzerthaus Stuttgart e.V.“ mit 180.000 Euro im Doppelhaushalt 2020/2021 zu unterstützen. Zudem stehen 120.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie über den Bau eines Konzerthauses an der Holzgartenstraße (gegenüber der Liederhalle) zur Verfügung.
Als Vorstände gewählt und Geschäftsführer bestellt wurden:
- Vorsitzender des Vorstands: Gernot Rehrl (ehem. Intendant Internationale Bachakademie Stuttgart), Gernot Rehrl Kulturprojekte
- Stellvertretender Vorstand: Felix P. Fischer, Geschäftsführender Orchestermanager SWR Symphonieorchester
- Stellvertretender Vorstand und Geschäftsführer: Ralf Püpcke, Geschäftsleitung Püpcke Kulturmanagement
- Schatzmeisterin: Michaela Russ, Geschäftsführerin SKS Erwin Russ GmbH
- Schriftführerin: Dr. Cornelia Weidner, Intendantin Internationale Hugo-Wolf-Akademie
Zum ersten Mal präsentierte sich die Konzerthaus-Initiative öffentlich im Rahmen eines Pressegesprächs. Die Berichterstattungen waren durchweg positiv und die Stuttgarter Zeitung lobte, man habe „Den richtigen Ton getroffen“ und das die Konzerthaus-Initiative ihr Ziel „im Dialog mit der Stadt“ erreichen will.
Zur Erstellung einer Grundkonzeption haben sich Mitte 2017 erste Vertreter*innen der wichtigsten Veranstalter, Musik-Institutionen und potentiellen Nutzer eines attraktiven modernen Konzerthauses in Stuttgart zu einer Konzerthaus-Initiative zusammengeschlossen. Im Januar 2018 erfolgte die Übergabe der Grundkonzeption als „Konzerthaus-Dreiklang der Anforderungen“.
2017 haben Felix Fischer, Gernot Rehrl und Ralf Püpcke erste Gespräche geführt, um die Idee einer Konzerthaus-Initiative Stuttgart als breites Bündnis zu realisieren. Es folgten Dialoge mit der Stadt und deren Bitte, eine erste Konzeption zu erstellen als Grundlage u.a. für die Ausschreibung Rosensteinquartier und für ein Vortrag am 27. Januar 2018 von Felix Fischer und Ralf Püpcke im Rahmen des Innovationskongresses „Zukunftslabor Musik“ im Planetarium Stuttgart zum Thema „Das Konzerthaus der Zukunft – vom bürgerlichen (Hochkultur-)Tempel zum lebhaften Musikzentrum in einer offenen Gesellschaft“. Dieser Vortrag wurde Anfang 2019 in einer Dokumentation veröffentlicht.
...federführend durch Paul Woog von der SKS Michael Russ GmbH
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Der Jahresbeitrag ist ein Mindestbeitrag. Höhere freiwillige Beitragszahlungen sind möglich.
Spenden
Das Finanzamt Stuttgart hat die Satzung geprüft und dem Förderverein Konzerthaus Stuttgart e.V. nach dem ersten Jahresabschluss die formale Anerkennung der Gemeinnützigkeit in Aussicht gestellt. Entsprechend kann dann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden.
BW-Bank Stuttgart
IBAN: DE22 6005 0101 0405 2952 45
BIC: SOLADEST600
FAQ
Wir sind ein Zusammenschluss aller maßgebenden Konzertveranstalter, Orchester, Musikeinrichtungen und musikalischen Bildungseinrichtungen der Stadt sowie deren Fördervereine und Unterstützerkreise. Unser gemeinsames Ziel ist es, für das überaus vielfältige und hochwertige Musikleben der Stadt ein visionäres Konzerthaus mit neuen Räumen zu schaffen, als lebendiges Musikzentrum für alle.
Der Verein finanziert sich über Mittel der Stadt, Mitgliederbeiträge und Zuwendungen unserer Förderpartner. Näheres zu den Akteuren finden sie auf der Website initiative.konzerthaus-stuttgart.de
Die Liederhalle ist ein architektonisches Baudenkmal und ein guter Konzertsaal, aber im nationalen und internationalen Vergleich nicht mehr konkurrenzfähig. Bühnen- und Saaltechnik sind veraltet. Der Backstagebereich gilt als einer der Schlechtesten in Europa.
Die Musik befindet sich im Wandel, es werden neue Konzertformate entwickelt. Die Grenzen zwischen klassischer und nichtklassischer Musik verschwinden, neue Formate werden entstehen. Konzerträumlichkeiten der Zukunft müssen diesen Entwicklungen entsprechend inspirierende, modulare und attraktive Möglichkeiten bieten.
Zu den Bedürfnissen und Ansprüchen des zukünftigen Publikums gehört ein attraktives Gemeinschaftserlebnis im Konzertsaal. Die Nähe zum Geschehen auf der Bühne sowie die gegenseitige Wahrnehmung der Besucher*innen untereinander sind daher unabdingbar. Ebenso die optische und funktionale Gestaltung der Foyers: als öffentliche Räume für den Aufenthalt tagsüber, sowie vor und vor allem auch nach den Veranstaltungen. Sie sollten Perfomance-Flächen für Konzert-begleitende und andere Auftritte und Ausstellungen bieten.
Die Liederhalle ist denkmalgeschützt. Der Grundriss und die architektonisch-bauliche Ausgangslage lassen sich den beschriebenen neuen Anforderungen nicht anpassen.
Für den Proben- und Konzertbetrieb der großen musikalischen Formate wie Chöre, Orchester, Ensembles professioneller und nicht professioneller Art besteht Bedarf einer weiteren Bühne.
Um das errechnete Potenzial von 450 Belegungseinheiten für einen Konzertsaal in Stuttgart auszuschöpfen, bedarf es räumlich und technisch der Möglichkeit eines sogenannten Mehrschichtenbetriebs, der sich in der Liederhalle baulich nicht umsetzen lässt.
Die Liederhalle ist durch Konzerte, Messen und Proben stark gebucht, es fehlt an alternativer Kapazität. Viele potenzielle Nutzer fragen daher gar nicht erst an, davon ausgehend, dass ohnehin keine oder nur ungünstige Termine zur Verfügung stehen und die Räumlichkeiten für bescheidenere Vereinsbudgets nicht erschwinglich sind.
Vergleichbare Städte in Deutschland verfügen über mindestens zwei bis vier solcher Säle. Hamburg zwei, München vier, Köln zwei. Der Beethovensaal bleibt mit rund 2.100 Sitzplätzen der größte Konzertsaal in Stuttgart.
Der neue Konzertsaal und die Räumlichkeiten des lebendigen Musikzentrums für alle sollen zusammen mit der Liederhalle und ihrem Raumangebot in einem Kontext gedacht und synergetisch disponiert werden.
Zudem wird die Musikvermittlung im neuen Haus eine besonders wichtige Rolle spielen.
Der Beethovensaal wird weiterhin für bestimmte klassische Angebote genutzt werden können und steht für Popkonzerte mit einer Kapazität für 3.000 Sitz- und Stehplätze zur Verfügung. Zudem ist er für Kongress- und andere gesellschaftliche Großanlässe ausgelegt.
Die actori GmbH, ein führendes Beratungs- und Vermarktungsunternehmen in den Bereichen Kultur, Entertainment und Bildung, wurde mit der Ermittlung des Bedarfs beauftragt. In einem aufwändigen partizipativen Prozess wurde eine große Anzahl von potentiellen Nutzern, Musikschaffenden und weiteren Kulturakteuren in Stuttgart eingebunden. Dazu wurden über 30 Interviews mit Vertreter*innen der Stuttgarter Orchester, Veranstalter, der freien Szene, von Musikinstitutionen und Bildungseinrichtungen sowie der Kulturverwaltung, der Liederhalle und des Stadtmarketings befragt.
Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in eine standortunabhängige Konzeption zusammengefasst und öffentlich präsentiert.
Das neue Musikzentrum mit seinem Konzertsaal ist im Kern der Musik in all ihren Dimensionen gewidmet. Die Genrevielfalt bietet nicht nur klassischen Konzerten, sondern auch Formaten aus Jazz, Pop, Elektronik, Weltmusik, Crossover und experimentaler Musik eine Heimat.
Das Konzerthaus als lebendiges Musikzentrum ist Teil des öffentlichen Raums. Es soll für die gesamte Stadtgesellschaft, alle Milieus und sozialen Schichten zugänglich sein. Besucher*innen von nah und fern sollen in die City gelockt werden.
Zum Raumprogramm gehören auch nicht-kommerzielle Aufenthaltsräume sowie Co-Working-Spaces und preisgünstige Gastronomieangebote. Ebenso Räume für Musikvermittlung, Performanceflächen im Außenbereich für Straßenmusik und Aufführungsflächen im Foyer. Ein großer Gewinn an Attraktivität für die City und ein Beitrag zur Lebensqualität der Innenstadt.
Die Attraktivität Stuttgarts als Produktionsstätte und Konzertort für internationale Spitzenkünstler bleibt erhalten und wird gestärkt, auch als ein Beleg der mehrfachen Auszeichnung als „Kulturhauptstadt Nr. 1“.
Die Räumlichkeiten des Musikquartiers dienen auch dem gemeinsamen Proben – dies gilt sowohl für die professionellen Formationen als auch für musizierende Laien. Diese Belegungen sind Teil der Wertschöpfung und Rechtfertigung Sinnhaftigkeit des Projektes. Denn gemeinsames Musizieren ist sinnstiftend und trägt zum Zusammenhalt in der Gesellschaft bei. Gemeinsame Identitäten und Fähigkeiten, wie beispielsweise das „aufeinander hören“ werden nachhaltig gefördert.
Um das Publikum der Zukunft anzusprechen und an anspruchsvolle Musik heranzuführen, bedarf es neuer, attraktiver und modularer Räume. Sie sind unverzichtbar für die Weiterentwicklung und den Erhalt des Konzertlebens. Das gilt genreübergreifend.
Für die Bildungs- und Jugendarbeit gibt es ein besonderes Raumprogramm (siehe FAQ Bildungsangebote unten).
Im Konzerthaus/Musikzentrum entstehen neue Räumlichkeiten für ein breites Spektrum der Musikvermittlung und spezifische Angebote der Stuttgarter Musikschule. Dieses Raumangebot umfasst sowohl exklusiv dafür vorgesehene Räume, wie auch die Möglichkeit, sämtliche Performanceflächen wie z.B. den Konzertsaal, die Studios, die Foyer-Spielflächen oder die Außenspielflächen für Begegnungen und Interaktionen mit den Musiker*innen zu nutzen.
Das Konzerthaus, verstanden als lebendiges Musikzentrum für alle, kann einen ganzen Stadtteil neu beleben oder wiederbeleben. Es stiftet Identität.
Das Konzerthaus/Musikzentrum ist ein Frequenzbringer, aktuelle Berechnungen gehen von Besucherzahlen zwischen 600.000 und 800.000 pro Jahr aus.
Mit einer zeitgemäßen, nachhaltigen und attraktiven Architektur wird es zur touristischen Attraktivität der Stadt und zur Attraktivität des Standortes Stuttgart bei der Gewinnung von Fachkräften beitragen.
Seine Strahlkraft wird den Rang der Landeshauptstadt regional, national und international fördern und festigen.
Eine wichtige Rolle kommt der Umwegrentabilität zu. Viele Best-Practice-Beispiele belegen, dass Dienstleister und Handel vom Zustrom der Besucher profitieren.
Das Konzerthaus/Musikzentrum ist federführend ein Projekt der Landeshauptstadt Stuttgart. Sie entscheidet letztlich über den Standort sowie den Umfang der baulichen und finanziellen Aufwendungen. Zu den wesentlichen Voraussetzungen für diese Entscheidungen gehören u.a. ein detailliertes Raumprogramm bezogen auf einen Standort und der Architektenwettbewerb. Entscheidungsträger*innen in der Stadt sind die Spitzen der Verwaltung mit ihren Ausschüssen und die gewählten politischen Vertreter*innen im Gemeinderat.
Eine konkrete Zahl kann derzeit seriös nicht genannt werden, da dies vom Standort und dem darauf abgestimmten Raumprogramm und der entsprechenden Architektur abhängt.
Die Erfahrungswerte andernorts liegen weit auseinander und bewegen sich im Bereich von dreistelligen Millionenbeträgen, beginnend bei 100 Mio. bis über 600 Mio.
Die große Spanne ist durch die sehr unterschiedlichen lokalen Verhältnisse bedingt. Dazu gehören u.a.:
- Bauliche Voraussetzungen
- Eigentumsverhältnisse der Bauplätze
- Dimension des Raumprogramms
- Mögliche Synergien mit Bestandsräumlichkeiten
- Architektonische Idee und Qualität
Im ersten Halbjahr 2023 wurden drei Standorte auf ihre Machbarkeit hin geprüft. Die Liederhalle (insbesondere der Berliner Platz, zudem in Richtung Stadtgarten), das Areal A3 hinter dem neuen Bahnhof und die Fläche hinter dem Budapester Platz/Wolframstraße (an der Schnittstelle zum neuen Rosensteinquartier).
Ausgehend von dieser Bewertung, werden für einen oder mehrere Standorte Raumprogramme und detaillierte Nutzungskonzepte erstellt werden, die in einen Architektenwettbewerb münden. Dieser Prozess ist komplex und wird uns in den nächsten Jahren weiter beschäftigen.
Im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen (ZUKUNFTSLABOR Konzerthaus Stuttgart) wird der Konzerthaus Stuttgart e.V. weiterhin die interessierten Bürger*innen über den Fortschritt des Projektes informieren, sowie mit dieser Idee verbundene Aspekte vertiefen. Dazu gehören beispielsweise Themen der Nachhaltigkeit, der städtebaulichen und architektonischen Perspektiven, des gesellschaftlichen und kulturellen Wandels.
Wir
Vorstand
Konzerthaus Stuttgart e.V.
Mitglieder
Förderkreis Internationale Bachakademie Stuttgart e.V.
Kulturgemeinschaft Stuttgart e.V.
Michael Russ GmbH
Musik der Jahrhunderte
SKS Erwin Russ GmbH
Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
Steinway Retail Deutschland GmbH
StuttgartKonzert GmbH
Stuttgarter Kammerorchester
Stuttgarter Philharmoniker
WRS GmbH / Pop-Büro Region Stuttgart
Konzerthaus-Initiative Stuttgart
Mitglieder 2017-2019
Tilman Dost (Kaufmännischer Intendant)Stuttgarter Philharmoniker